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AutorenbildCOPTR GmbH

Management von Unwettersituationen mit automatischen Warnsystemen in Gemeinden

Aktualisiert: 25. Juli 2022


Alarmieren, Informieren und Kontrollieren bei Unwetterlagen. Das neuartige System, unter anderem mit MoWaS-Anschluss, nutzt vollautomatisch alle Funktionen des gesamten Spektrums des Warnmix bei lückenloser Beleglage - insbesondere auf der Gemeindeebene.
 

Artikel aus dem Magazin 'Feuerwehr Fachjournal' - Ausgabe 04 Oktober - Dezember 2021
Betrachtet man die Unwetterereignisse des Julis 2021 und auch der vorangegangenen Jahre, welche deutschlandweit heftige Gewitter mit Stark­niederschlägen, Hagel und Sturmböen mit sich brachten und in vielen Städten und Gemeinden Straßenzüge und Stadtteile unter Wasser setzten, so könnte die Relevanz des Themas »Bewältigung von Unwetterlagen« nicht aktueller sein.

Die Koordination und Information der Bevölke­rung einer solchen Flächenlage stellt insbesonde­re in der anfänglichen »Chaosphase« keine leichte Aufgabe dar, wenn Feuerwehren bei eintretenden Unwetterereignissen von einer hohen Anzahl an Meldungen mit teils zeitkritischem Hintergrund geradezu »überrollt« werden. Die Erfahrung zeigt dabei immer öfter, dass extreme Unwetterlagen und das damit verbundene Einsatzaufkommen nicht beherrscht, sondern höchstens strukturiert bewältigt werden können. Dies setzt jedoch Struk­turen voraus, die im Vorfeld geschaffen und im Er­eignisfall konsequent umgesetzt werden müssen. Daher sollte jede Feuerwehr auf Gemeindeebene ein umfassendes Konzept mit vordefinierten Strukturen erstellen, um für Unwetterlagen gerüs­tet zu sein. Erschwerend kommt hinzu, dass insbe­sondere bei Sommergewittern die Vorwarnzeit häufig kurz ist und der Eintritt sowie das Ausmaß eines Unwetters lokal sehr unterschiedlich ausfal­len können.


 
Teil des strukturierten Unwetterkonzepts und ein neuartiger Ansatz zur Optimierung der Warnmel­dekette und damit auch zur Entlastung der Ein­satzkräfte sind sog. automatisierte Bevölke­rungs-Kommunikationssysteme. Solche Systeme arbeiten nach dem Prinzip "Vor­hersagen, Messen, Alarmieren, informieren und Kontrollieren":

Vorhersagen: Die Systeme empfangen automati­siert bis zu 4 mal täglich punkt- und maximalge­naue, amtliche Unwettervorhersagen des Deut­schen Wetterdienst (DWD) für die jeweilige Ge­meinde. Diese Unwettervorhersagen werden au­tomatisiert an die Befehlsstelle mit Sitz der Einsatzleitung der Gemeinde zur Information und ggf. Einleitung von lokalen Vorwarnungen über­mittelt.


Messen: Auf dem Gemeindegebiet wird autarke Sensor-Messtechnik (z.B. Sturm- oder Pegelsenso­ren) an neuralgischen Messpunkten installiert. Bei Überschreiten vordefinierter Sehwellwerte wird automatisiert die Befehlsstelle und/oder auch die Bevölkerung alarmiert.


Alarmieren: Die Alarmierung der Bevölkerung er­folgt über autarke Warnsysteme mit leistungsstar­ken Sirenen. Sprachdurchsagen und Laufschrift zur Risiko-Information und Handlungsanweisung sind ebenso integriert. Die Warnsysteme sind an­geschlossen und auslösbar über das modulare Warnsystem (MoWaS) und BOS TETRA.


Informieren: Ein digitales Warn-Portal generiert aus den eingehenden Gefahrenmeldungen unter­schiedlicher Meldequellen (DWD, MoWaS, lokaler Messtechnik, Leitstelle etc.) automatisch alle rele­vanten Medienformate für einen sofortigen teil­oder vollautomatischen Versand an vordefinierte Empfänger und die Bevölkerung. So ist beispiels­weise bei Warnmeldungen der höchsten Warnstu­fe kein manueller Eingriff oder eine Entschei­dungsfindung mehr notwendig. Die automatisier­te Aufbereitung spart Zeit, minimiert Fehlerquel­len und die Befehlsstelle hat immer Zugriff auf die neuesten digitalen Medien. Die generierten Warn­meldungen sind im inhaltlichen Aufbau und visuell authentisch und entsprechen den Gestaltungs­richtlinien für Warnmeldungen des BBK.


Kontrollieren: Die Systeme sind für die lokalen Standorte im Gemeindegebiet unabhängig kont­rollierbar und belegsicher. Sie ermöglichen eine jederzeitige Status-Information der Warnmittel einschließlich Protokollierung und Autoarchivie­rung zum Nachweis der Ereignisse.

Auch in Zeiten der Digitalisierung ist es unzweifel­haft, dass die vollständige Automatisierung der Warnmeldekette im Katastrophenschutz nicht die Generallösung für die Alarmierung und Informati­on der Bevölkerung sein kann. Insbesondere bei schnell hereinbrechenden und extremen Unwet­terlagen, wird die Automatisierung der Warnmel­dekette nach dem heutigen Stand der Technik je­doch einen bedeutenden Beitrag zur Entlastung der Feuerwehren und durchstrukturierten Ein­satzkonzepten leisten.


Autor: P. Kominek, Coptr Bevölkerungs-­Kommunikationssysteme GmbH

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